Der original Tow Mater steht bei Cars on the Route in Galena, Kansas
Kennt Ihr „Cars“? Ja klar, John Lasseter‘s Disney-Pixar Animationsfilm aus dem Jahr 2006. Die Geschichte von Lightning McQueen, Sally Carrera und Tow Mater (Hook) war ein großer Erfolg in den Kinos weltweit… und hat was zu tun mit der Route 66. Denn Lightning McQueen‘s Weg zum großen Rennen nach Los Angeles führt über die Route 66. Und es ist kein Zufall, dass fast alle Charaktere und Locations des Films lebende „Gegenstücke“ entlang der Mother Road haben.
Wo? Im Boots Court Motel in Carthage, Missouri. Und genau im selben Zimmer wie wir.
Es war das letzte freie Zimmer an jenem Abend im Mai dieses Jahres. Debbie und Priscilla haben uns freundlich empfangen, es war Route 66 feeling at its best.
Ein kurzer Blick in die Geschichte dieses kleinen im Art Deko Stil gebauten Motels an den „crossroads of America“ (Route 66 und Route 71): Arthur und Ilda Boots eröffneten das Motel im Jahr 1939 an der Kreuzung der 66 und der 71, damals mit die wichtigsten Straßenverbindungen in den USA. Schon zu jener Zeit hatte jedes der Zimmer ein Radio, damals etwas Besonderes und von den Besitzern entsprechend beworben. Drei Jahre später wurde das Motel vom neuen Besitzer Ples Neely auf 13 Räume erweitert. 1948 wechselte erneut der Besitzer. Rachel und Ruben Asplin bewirtschafteten das Motel bis ins Jahr 1991, als Rachel 91-jährig starb. Danach ging‘s unter mehreren neuen Besitzern bergab, das Motel verlor seine Anziehungskraft auf Route 66 Reisende. Es wurde sogar auf der Liste der „most endangered roadside attractions in America“ geführt.
Nicht weit vom Ausgangspunkt der Route 66 liegt das Städtchen Pontiac in Illinois. Der Name geht zurück auf den Häuptling der Ottawa Indianer, der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Gebiet der großen Seen gelebt hat. Auch die bekannte amerikanische Automarke wurde später nach ihm benannt. Gegründet wurde die Stadt in den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts von drei weißen Siedlern: Henry Weed, Lucius W. Young, and Seth M. Young. Wie viele andere Kleinstädte profitierte Pontiac sowohl vom Bau der Eisenbahn (Bloomington, Pontiac & Joliet Railway), als auch vom Bau der Route 66 in den zwanziger Jahren. Noch heute sind im historischen Ortskern viele Spuren und Gebäude der damaligen Zeit zu sehen, die mit großer Aufmerksamkeit gepflegt werden. Man ist sich bewusst, dass die „roadies“, die auf ihrer Route 66 Reise hier durchkommen, für die Stadt wichtig sind.
Auch wir haben natürlich einen Stopp in Pontiac geplant, da es hier eine Menge an 66- Relikten zu sehen gibt. Als wir unseren Wagen gegenüber dem Route 66 Museum parken, ahnen wir noch nicht, wie unser Aufenthalt in Pontiac verlaufen wird.
Pontiac besitzt eines der schönsten Courthouses an der 66.
Das Museum ist unser erstes Ziel, es soll eines der schönsten entlang der Route 66 sein.
Wir öffnen die Tür und werden sogleich von einem sympathischen aussehenden Herrn mit Handschlag freundlich begrüßt. „Hi, I‘m Bob and I am the mayor of Pontiac“. Wow! Wo wird man schon in einer Stadt gleich vom Bürgermeister begrüßt und das in dieser netten Form! Natürlich werden wir gefragt, wer wir sind, woher wir kommen, wohin wir gehen, was uns hierher führt… Klar, wir lieben die 66 und das öffnet Türen, auch bei Bob. Eigentlich haben wir keine Übernachtung hier geplant, aber es kommt nach ein paar Minuten Unterhaltung die Einladung zum abendlichen Route 66 Musical „Cruising for Kicks on Route 66“ live on stage at Chautauqua Park. Natürlich nehmen wir an und im Hintergrund telefoniert Ellie Alexander, ihres Zeichens die städtische Tourismus Managerin, bereits mit dem örtlichen Quality Inn. Schon ist die Übernachtung gesichert, wir bekommen noch eines der letzten Zimmer. Und Bürgermeister Bob Russell‘s Privatführung durch‘s Museum. Danach erkunden wir die Stadt auf eigene Faust („see you tonite, Bob“).