„Small Town America“ an der Route 66. Vielleicht werden einige sagen: „Virden liegt doch gar nicht an der Route 66“. Nun, wenn man von Springfield aus dem „klassischen“ Verlauf der 66 folgen will, fährt man geradewegs in südlicher Richtung parallel zu I-55 (auf der Frontage Road, denn das ist die 66) über Farmersville nach Litchfield. So weit so gut. Aber in den frühen Jahren der Route 66 führte der Streckenverlauf entlang dem heutigen Highway 4 über Chatham, Auburn, Virden und Carlinville. Dieser Abschnitt war zwischen 1926 und 1930 bzw. 1932 die originale Route 66. Man hat also die Wahl in Springfield. Oder die Zeit, für beides.





Wie auch immer, heute halten wir in Virden, einem gut 3000 Einwohner starken Städtchen. Eigentlich gibt es nichts Besonderes zu sehen … oder doch? Natürlich sind diese kleinen Städte „along the Route“ jede für sich einen Stopp und zumindest einen kleinen Spaziergang rund ums Zentrum wert. Zumindest dann, wenn man sich für den Charme von „Small Town America“ erwärmen kann.

Das Städtchen verdankt seine Existenz der Kohlevorkommen in dieser Gegend und, wen wundert’s, der Eisenbahn. Bekannt wurde die „Battle of Virden“, ein bewaffneter und damit blutiger Konflikt zwischen den Besitzern der Kohleminen und den Arbeitern. Aber das alles geschah schon weit vor dem Eintreffen der Route 66 in Virden.



Heute ist Virden ein ruhiges Städtchen mit einem großen Square in der Mitte. Dort findet man Parkplätze in rauen Mengen. Das Police HQ ist gleich daneben – also sind eure Autos bestens aufgehoben. Ein in Illinois unvermeidliches Getreidesilo verschönert den Anblick jetzt nicht gerade, aber wir sind in einem Agrarstaat und deshalb begegnen wir diesen meist in unübersehbarer Höhe gehaltenen Silos eigentlich in jedem Ort.
Never mind, get out of the car for a stroll through Virden.