Der Route 66 Verlauf durch Williams ist einfach und schnell beschrieben. Am Exit 165 links abbiegen auf die beschilderte Historic 66. Am Super 8 empfängt uns Williams 1881 – Gateway to the Grand Canyon quer über die Straße. Womit schon klar ist, von welcher Attraktion Williams hauptsächlich lebt. Aber nicht nur, es gibt auch ein bisserl Route 66.
Weiter geht‘s zweispurig in die Stadt hinein. Man muss immer nur geradeaus fahren, passiert die Downtown und den Bahnhof (hier heißt die 66 West Railroad Road). Und dann ist man auch schon durch, am Exit 161 geht‘s wieder auf die I-40.
Aber so schnell wollen wir Williams natürlich nicht verlassen. Ein paar historische Informationen: Old Bill – ein Mann aus den Bergen, so könnte man den alten Trapper wohl bezeichnen – ist der Namensgeber der Stadt. William Sherley Williams, so heißt der Naturbursche mit vollem Namen, streift in den 1870er Jahren durch die Wälder dieser Gegend. Neben der Jagd auf Pelztiere verbringen er und seine im Laufe der Zeit zahlreicher werdenden Kollegen ihre Zeit auch mit der Suche nach Gold. Gefunden wird wohl nicht viel, aber es reicht, um auch die ersten Schaf-und Viehzüchter in dieses Gebiet zu locken. 1876 wird die Stadt offiziell gegründet und nach Old Bill benannt – er muss damals eine kleine Berühmtheit gewesen sein. Dann kommen Post Office (1881) und Eisenbahn, die übliche Entwicklung. Recht wild geht es natürlich zu, auch in diesem Western-Nest. Saloons, Opiumhöhlen, Spielhöllen, Bordelle – alles da, was das Herz des Cowboys oder Westmanns in der Freizeit so begehrt. Zu Anfang des neuen Jahrhunderts erscheinen die ersten Grand Canyon Touristen auf dem Plan, was die Santa Fe Railroad veranlasst, ihre Schienen bis hinauf in den Grand Canyon zu verlegen. Womit Williams sich den Titel Gateway to the Grand Canyon gesichert hat.
Die Route 66 kommt, mit ihr der übliche Aufschwung. Das dauert bis ins Jahr 1984, als Williams als letzte Stadt an der alten 66, von der Interstate bypassed wird. Ein Mural erinnert an dieses Datum.
Doch Williams ist besser dran als die anderen Opfer der Interstates. Die Nähe des Grand Canyons und anderer attraktiver Touristenziele, darunter auch Wintersportgebiete, bescheren der Stadt und ihren Bewohnern genügend Einnahmen – der Tourismus boomt in Williams. Der gesamte Innenstadtbezirk fand Aufnahme ins National Register of Historic Places.
Einer der Hauptanziehungspunkte in Williams ist der Bahnhof. Gleich gegenüber liegt ein großer Parkplatz, wo man sein Auto gebührenfrei abstellen und dann die ganze Stadt bequem zu Fuß erkunden kann.
Das schmucke, säulenbewährte Williams Depot ist tatsächlich ein ehemaliges Hotel – eines der berühmten Harvey Houses. Damals heißt es Fray Marcos Hotel. Eine Besichtigung des Bahnhofs lohnt sich allemal. Von hier gehen die Züge der Grand Canyon Railway zu Arizonas Naturwunder ab und es ist jedes mal ein Ereignis, wenn ein Zug den Bahnhof verlässt. Man muss lange im Voraus buchen, wenn man mitfahren will. (Sechs Monate oder mehr). Nebenan sorgt eine kleine Arena mit Cowboyshows für Unterhaltung. Hauptattraktion dürfte aber das gewaltige Dampfross der Grand Canyon Railroad sein, das vor dem Bahnhof auf einem Gleis steht und sicher zu den meistfotografierten Lokomotiven des Landes gehört. Manchmal kommt sie oder eine ihrer Schwestern sogar noch zum Einsatz. Wer noch mehr sehen möchte: ein Block südlich, direkt an der 66 wartet das Arizona State Railroad Museum.
Ähnlich wie in Winslow umschließt die 66 in Williams die Downtown. Fangen wir mal im Osten an: The Best of Route 66 – Williams – so steht es auf einem Schild gegenüber dem El Rancho Motel.
Darüber kann man sich streiten, aber man kann es den Stadtvätern nicht verdenken, wenn sie ihr Williams derart titulieren. Bitte unbedingt die 25 mph Geschwindigkeitsbegrenzung beachten, die Sheriffs stehen recht gerne an den beiden Einbahnstraßen, die hier die Route 66 bilden. 66 ist in fast allen Reklameschildern entlang der Straße enthalten. Dem 66 Diner linker Hand – mit schönem, kitschigen rosa-weißem Ford Fairlane vor der Tür – folgt The 66 Place und Route 66 Wellness Center etc. etc. Vorbei geht‘s an Hop Sing‘s Saloon – das ist ein China Restaurant – einem Steak House und dem ein oder anderen Motel. Dann erreichen wir schon den Parkplatz (rechts). Gut zu erkennen an der „viergesichtigen“ Uhr.
Von hier kann man über den Grand Canyon Boulevard auf die Gegenrichtung der 66 wechseln, denn dort befindet sich die eigentliche Downtown von Williams. Wir wollen jetzt hier nicht alles aufzählen, man kann, wie schon gesagt, alles zu Fuß erkunden. Ein begehrtes Fotomotiv ist Pete‘s Filling Station mit dem kleinen blauen Oldtimer-Ford vor der Tür. Ester und Pete haben in der schön restaurierten Tankstelle ein kleines Museum eingerichtet. Viele Route 66 Originale sind zu besichtigen. Eintritt ist frei.
Williams ist ziemlich bunt, viele Gift Shops, Diner, Motels, Neons, Murals und alte Autos. Deshalb lassen wir hier einfach die Bilder sprechen.