Twin Arrows, Padre Canyon, Winona – Bridges And Arrows

Es macht mehr Sinn, ein riesiges Casino zu bauen, als einen Trading Post.

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Diese Erfahrung können wir machen, wenn wir jetzt unser nächstes Ziel ansteuern: Twin Arrows.

Wir sind zurück auf der I-40 und verlassen sie wieder am Exit 219. Wer möchte, kann bei den Navajos im Twin Arrows Resort auf der rechten Seite ein paar Dollar verzocken. Derartige Casinos hat ja inzwischen fast jeder Indianerstamm in die Landschaft gesetzt.

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Wir allerdings drehen da gleich wieder um und kreuzen die Interstate auf der Twin Arrows Road nach Süden. Unser Ziel ist der Twin Arrows Trading Post, der wegen seiner beiden schräg im Boden steckenden Riesenpfeile auch von der Interstate aus nicht zu übersehen ist. Das Gelände gehört inzwischen dem Staat Arizona, die Gebäude und vor allem die beiden Pfeile sind weiterhin in Hopi-Besitz.

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Es ist nicht ganz leicht, dorthin zu kommen, da man das Gelände zur Straße hin – das ist gleichzeitig die Exit Ramp der I-40 East – mit einer langen Reihe von Betonblöcken abgesichert hat. Wozu immer das gut sein soll. Trotzdem ist es möglich, hin zu fahren. Dazu fährt man gleich nachdem man die I-40 überquert hat in die erste Straße rechts ab. Achtung Gegenverkehr ex der Rampe der I-40! Nach ein paar hundert Metern macht die Straße eine 180 Grad Schleife. Und direkt am Ausgang der Schleife beginnt rechts die Betonklotzreihe. Aber DAVOR kann man sehr vorsichtig von der Straße herunter auf das Gelände von Twin Arrows fahren. Aber hier bitte SEHR vorsichtig sein, manchmal ist diese Zufahrt in sehr schlechtem Zustand. Und dann sollte man es lieber sein lassen. Bodenfreiheit ist hilfreich, das ist nichts für eine Retro-Corvette oder ähnliches Gefährt. Mit einem SUV sollte es kein Problem sein. Bitte nicht neben der Betonreihe parken! Die Ausfahrt ist busy und sehr schmal und die Trucks preschen mit voll Stoff durch. Wer von Osten kommt, kann natürlich gleich von der Ausfahrt aus auf das Gelände. Bitte langsam fahren, man hat es schnell verpasst.

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Wenn wir es also geschafft haben, stehen wir direkt vor den beiden Arrows, die augenscheinlich kürzlich restauriert worden sind. Doch an eine Wiedereröffnung des Trading Post ist wohl nicht zu denken. Irgendwann in den späten 1940er Jahren entstehen hier die ersten Gebäude inklusive eines Valentine-Diners. Bis in die 1970er (dem Bau der Interstate) scheint das Geschäft zu florieren, danach wird mal geschlossen, mal wieder geöffnet, die Besitzer mehrfach gewechselt, grad, wie es den Hopis so in den Sinn kommt. 1998 ist dann endgültig Schluss, die Gebäude dämmern seitdem vor sich hin.

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Beim Zurückfahren auf die Straße unbedingt RECHTS abbiegen! Sonst werdet ihr zum Geisterfahrer auf der I-40. Der Exit 219 bringt uns wieder auf die I-40 West. Nächste Ausfahrt: Winona! Don‘t forget Winona – Die Textzeile aus Get your Kicks on Route 66 ist längst berühmt geworden. Dabei dient sie Bobby Troup nur als Reim auf Arizona, denn sonst ist in Winona eigentlich nix los. Trotzdem fahren wir hier raus, Exit 211. Es geht uns um zwei ehemalige Route 66 Brücken. Die eine ist leicht zu finden, für die andere muss man sich etwas mehr Mühe machen. Und mit dieser fangen wir mal an: die Brücke über den Padre Canyon. Um sie zu erreichen, müssen wir 15 Meilen Dirt Road, davon gut eine Meile very rough road, in Kauf nehmen. High Clearance wird dringend empfohlen. Die Zufahrt ist nur von Westen aus möglich, aus der anderen Richtung geht‘s nur mit Erlaubnis der Landbesitzer und die ausfindig zu machen … nö, keine Chance. Nachdem wir die I-40 verlassen haben, biegen wir nach 150 Metern scharf rechts ab. Wir sind auf der County Road 394. Dieser folgen wir für 6,7 Meilen.

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Ab hier wird‘s holprig. Rechts halten und NICHT der 394 nach links folgen. Noch gut 1,1 Meilen sind es bis zur Padre Canyon Bridge.

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Kurz vor der Brücke lassen wir die Autos stehen und gehen den Rest zu Fuß. Fragil sieht sie aus, die alte Brücke über den Canyon. Aber man kann wohl rüber fahren. Wir lassen das aber – sicherheitshalber. Man weiß nie, wann die alten Gemäuer dem Zahn der Zeit erliegen. Und zu Fuß sieht man eh mehr. Die Brücke stammt aus dem Jahr 1914, also noch vor den Route 66 Zeiten. Doch zwischen 1926 und 1937 trägt sie den 66 Verkehr über den Canyon. Dieser Abschnitt gehört damals zu den gefährlichsten an der ganzen Straße. Es ereignen sich jede Menge Unfälle, wenn die damaligen Automobilisten mit ihren T-Models und dessen Nachfolgern, deren technischer Zustand sicher bei vielen eher beklagenswert gewesen sein dürfte, die Serpentinen hinab in den Padre Canyon in Angriff nehmen. Angesichts der Unfallhäufigkeit und des zunehmenden Verkehrs auf der 66, wird 1937 eine neue Brücke gebaut und die Straße mal wieder ein Stück verlegt. Als die I-40 gebaut wird, verschwindet diese zweite Brücke wieder – mitsamt des zugehörigen Abschnitts der Mother Road.

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An den Brückenpfeilern prangt das Route 66 Zeichen, damit jeder weiß, wo wir sind. Irgendjemand hat es hier in neuerer Zeit angebracht. Aber es war nicht Roamin‘ Rich, der sonst für diese Markierungen zuständig ist. Am anderen Ende der Brücke befindet sich ein kleiner Felsenhügel, den wir natürlich erklimmen, denn von dort oben hat man den besten Blick auf Canyon und Brücke. Schweißtreibend ist das Ganze mal wieder. Aber es macht Spaß in dieser Wildnis herum zu krauchen und nach den Spuren der Vergangenheit zu suchen. Von der nahen Interstate aus ist die Brücke übrigens nicht sichtbar, denn sie liegt zu tief drinnen im Padre Canyon. Diesen Ausflug empfehlen wir aber nur hart gesottenen Route 66 Fans mit entsprechendem Gefährt – es muss ein SUV sein.

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Der weniger ambitionierte Route 66 Tourist wird sich sicher gerne mit der oben erwähnten zweiten Brücke zufrieden geben. Außerdem macht sie auch mehr her. Nur eine Meile entfernt vom Winona-Exit 211 an der Townsend Winona Road (394) gelegen, ist die alte Eisenbrücke ein sehr schönes Fotomotiv.

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Man kann sie gar nicht verfehlen, sie liegt direkt rechts neben der Straße, und sie ist von beiden Seiten zugänglich, allerdings nur zu Fuß. Rüberfahren geht nicht. Ein dickes Road Closed Schild verhindert das.

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Die Shell Station an der Interstate- Ausfahrt ist übrigens der alte Winona Trading Post, der an dieser Stelle seit 1920 existiert. Umgebaut und mehrfach modernisiert, ist er weiterhin im Geschäft. Wir haben also Winona nicht vergessen. Bei seiner Berühmtheit durch die erwähnte Liedzeile kann man das ja auch nicht machen.

Noch mal anhören? Get your kicks on Route 66

Auf nach Flagstaff … dort gehen wir ein Bier trinken.

 

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