Chambers, Petrified Forest NP, Adamana Road, Sun Valley – Through The Painted Desert

Nachdem wir unsere kleine Rundfahrt durch Sanders beendet haben, fahren wir das kurze Stück zurück zur I-40, die wir überqueren und links auf die North Frontage Road abbiegen. Die Straße, die sich nach knapp vier Meilen ein wenig von Interstate und Bahnlinie entfernt und nach etwa sechs Meilen in Chambers scharf nach links abknickt und zwar sofort nachdem sie die 191 kreuzt, hat ein paar Überbleibsel aus glorreichen 66 Tagen aufzuweisen.

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Wir fahren nicht auf die 191, sondern bleiben auf der Frontage Road, die jetzt geradewegs nach Süden führt. An der Ecke befand sich bis vor zwei Jahren das Apple Dumplin Restaurant, leider ist auch dieses Relikt einer anderen Zeit inzwischen verschwunden.

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Nach etwa 800 Metern kommt ein Rechtsknick, der in einer Sackgasse endet. Hier ist „End of the Road“, aber genau hier stehen die Reste einer ehemaligen Chevron Tankstelle. Nichts wirklich Besonderes, aber der Vollständigkeit halber wollen wir sie erwähnen. Auch sie steht an der damaligen Route 66. Genau wie die noch heute existierende Chambers Trading Company am Highway 191 in der „Ortsmitte“.

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Es ist schwierig die alten Alignments, also die Streckenführungen vor 1939, hier in dieser Gegend zu verfolgen, da sie fast alle kaum noch zugänglich, geschweige denn befahrbar sind. Oft enden sie auch im Nichts, deshalb macht es Sinn, jetzt der I-40 zu folgen (dazu fahren wir zurück zum Exit 333) und zwar bis zum Exit 311, der uns in den Petrified Forest National Park führt. Wir haben den kleinen Ort Navajo, früher Navajo Springs, passiert (Exit 325). Und wir sind am Exit 320 vorbei gefahren, das ist die Pinta Road. Eigentlich nichts Außergewöhnliches, aber sie war und ist ein Zugang zu einem kleinen Juwel der alten Route 66, dem Painted Desert Trading Post.

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Für viele Route 66 Begeisterte so etwas, wie der heilige Gral der Mother Road. Warum ist das so? Schwer zu erklären, denn der Trading Post ist weiter nichts als eine baufällige Ruine in der Mitte von Nirgendwo. Na ja, an der alten 66 allerdings. Man kann ihn als kleinen weißen Punkt in der Landschaft sogar von der Interstate aus erkennen, wenn man rechtzeitig und mit geschärftem Blick nach rechts schaut. Wir haben vor zwei Jahren versucht, diesen Ort zu erreichen. Leider stehen wir nach einiger Zeit vor einem verschlossenen Tor. Der PDTP, wie er gern abgekürzt wird, liegt auf dem Gelände einer privaten Ranch. Nichts zu machen, rüber klettern und zu Fuß gehen wollen wir lieber nicht. No Trespassing steht ganz groß dran. Aber im Rahmen unserer Tour mit Nick Gerlich im vorigen Jahr klappt es. Nick weiß, wie es geht. Deshalb können wir hier auch Bilder vom PDTP zeigen, die wir an einem späten Nachmittag dort aufgenommen haben. Und hier unsere Geschichte und weitere Informationen dazu: Klick

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Die hier unzugängliche 66 verläuft also nördlich der I-40 im Abstand von etwa einer Meile in Richtung Petrified Forest National Park. Es ist tatsächlich möglich, vom Tiponi Point im Park aus auf der Pinta Road, die die alte 66 ist, in die andere Richtung, also nach Osten, zu wandern. Auf der original 66 also, bis zu einem Tor, das die Grenze des Parks markiert. Wenn man dort weiter gehen würde, käme man wieder zum Painted Desert Trading Post. Aber auch dafür braucht man die Erlaubnis der Parkverwaltung. Ein offizielles Permit gibt es nicht. Wir dürfen, aber auch nur aufgrund von… – wir nennen es mal „guten Beziehungen“. Allerdings ist es ein langer Marsch durch sengende Sonne und eigentlich gibt‘s außer Wüstenlandschaft, bis auf ein verrostetes Autowrack am Rande des Weges nichts weiter zu sehen.

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Im Park ist sonst von der Mother Road kaum noch etwas zu erkennen, die Strecke ist nicht zugänglich. An einem Punkt wird an die 66 erinnert. Hier kreuzen sich die offizielle Straße durch den Nationalpark und die kaum noch zu erkennbare 66. Markiert ist das mit einem rostigen Autowrack, das für viele Nationalpark-Besucher ein beliebtes Fotomotiv darstellt. Die alte Karosse wurde wohl an diesen Punkt gestellt, um an die Route 66 zu erinnern. Der Park ist eher berühmt für seine versteinerten Holzstämme, die an vielen Stellen herumliegen, sowie für die Painted Desert – Badlands, die in allen Farben schillern und bei schönem Licht einen grandiosen Anblick bieten.

Weiter bis zum Exit 303. Dort verlassen wir die I-40, um einen kurzen Abstecher auf die Adamana Road zu unternehmen. Rechts raus, links unter der I-40 durch und wieder links auf die Adamana. Dies ist ein asphaltiertes Originalstück der 66, das uns nach Osten – also entgegen unserer Fahrtrichtung – etwa fünf Meilen bis zu Rocky‘s Pony Express Station führt. Dort knickt die Straße nach Süden ab und wird zur Dirt Road. An einem rostigen Tor mit ebensolchem Stop Schild ist Schluss. Die fünf Meilen müssen wir also wieder zurück fahren. Aber es steht einige schöne Billboards dort, die an die alten Zeiten des El Rancho in Gallup erinnern. Auf dem Rückweg fällt uns noch eine alte Holzbrücke ins Auge, die auf den Namen Lithodendron Wash Bridge getauft wurde. Auch sie trug einstmals die 66 über den Wash mit dem seltsamen Namen.

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Am Exit 303 erwarten uns zwei größere indianische Trading Posts und jede Menge Dinosaurier. Wer‘s mag. Stewarts Rock Shop liegt auf der gegenüberliegenden Seite auf einem Hügel. Man fährt wieder unter der I-40 durch und die Washboard Road hinauf. Dort verspeist gerade ein T-Rex eine junge Dame. Noch mehr solcher Ungeheuer gibt‘s am Painted Desert Indian Center zu besichtigen. The kids will love it. Und natürlich kann man jede Menge indianische Souvenirs erwerben. Tee Pees gibt es natürlich auch.

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Ein paar hundert Meter VOR dem Indian Center findet ihr eine „Rock Factory“. Auf dem Vorplatz stehen einige Autowracks, der Laden selbst ist geschlossen. Bei unserem ersten Besuch ist das Gelände noch zugänglich (daher die Bilder), beim zweiten Mal ist es eingezäunt. Die Statue des heulenden Wolfs steht gleich am Eingang.

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Zurück auf die I-40, die wir aber gleich wieder verlassen und zwar am Exit 294 Sun Valley. Hier kann man sich die Ruinen des Painted Desert Motels anschauen.

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Das Schild ist von weitem schon zu erkennen. Nach der Rampe rechts auf die Sun Valley Road, dann wieder rechts auf die Quarzsite Street bis zum RV Park (Sun Valley Resort) und dann ist man auch schon da. Parken kann man direkt im Hof. Wer sich traut, kann das ehemalige Motel ruhig genauer in Augenschein nehmen. Letzter Übernachtungspreis: 29 Dollar. Offene Türen, Reste der Einrichtung dahinter, Tumbleweed in den Ecken. Wieder so ein Ort, an dem einem etwas mulmig wird. Die Interstate, nur ein paar hundert Meter entfernt, braust achtlos vorbei.

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Aber das soll sich ändern: Der RV Park nennt sich jetzt Sun Valley Resort und ist seit dem 1. Januar 2016 in neuen Händen. Die neuen Besitzer sind aus Oregon hierher gekommen und bauen das Gelände nach und nach wieder auf. Es hat sich schon einiges verändert seit diese Fotos aufgenommen worden sind. Man kann gespannt sein, wie es dort bei unserem nächsten Besuch aussehen wird.

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Wer sich gerne ein Bowie Knife oder ähnliches Gerät mitnehmen möchte, ist jenseits der I-40 im Knife City Outlet sicher richtig.

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Zurück also zum Exit 294 und wieder auf die Interstate. Die Hopi Travel Plaza lassen wir rechts liegen. Am Exit 289 verlassen wir die I-40 und biegen auf den Navajo Boulevard ein, um Holbrook einen längeren Besuch abzustatten. Damit geht‘s dann im nächsten Kapitel weiter.

 

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