In Marshfield führt uns der West Hubble Drive – die 66 ist hier nach dem bekanntesten Sohn der Stadt benannt – kurz auf den Highway 38. Hier ein Stück nach Norden und dann gleich wieder links abbiegen auf den Highway OO – kein Scherz – das ist jetzt wieder die 66. Sie verläuft nun immer an der I-44 entlang in Richtung Springfield. Unterwegs passieren wir noch Strafford, wo wer will, im örtlichen Safari Park auf die Pirsch gehen kann.
Springfield ist der Ort, an dem die Route 66 sozusagen „geboren“ wurde und deshalb nennt sich die drittgrößte Stadt in Missouri (160.000 Einwohner) auch: Birthplace of Route 66. Es wird jedes Jahr ein Festival zur Erinnerung an das historische Ereignis veranstaltet, das Birthplace of Route 66 Festival. Und wie das alles kam, damals im Jahre 1926, steht in Kurzfassung, die uns mal reichen soll, auf der website des Festivals:
Birth of the Mother Road
U.S. 66, also known as Route 66, the Mother Road, the Main Street of America, and the Will Rogers Highway, was officially named “U.S. 66,” via telegram at a meeting of highway officials in Springfield, Missouri on April 30, 1926. Calvin Coolidge was President, Prohibition was still in full swing, motion pictures were a year away from becoming “talkies,” and Henry Ford had just lowered the price of the automobile. The stage was set for what would become not only the country’s first cross-country highway, but an enduring piece of Americana that travelers from around the world still yearn to experience.
Unsere erste Station in Springfield ist Rest Haven Court, ein typisches Route 66 Motel. Erbaut in den 40er Jahren, ist es heute noch in Betrieb und glänzt durch sein wunderschönes Neon, das in den 50er Jahren installiert worden ist. Aber das ist es dann auch. Die aktuellen Bewertungen des Motels sprechen nicht für eine Übernachtung. Da haben wohl so manche ziemliche negative Erfahrungen gemacht. Schade, denn mit etwas mehr Engagement könnte man mehr aus dem Motel machen.
Jetzt wird‘s mal wieder unübersichtlich, denn auch in Springfield gibt es verschiedene Route 66 Alignments. Wir nehmen die City66, die Streckenführung von 1926-1935.
Dazu biegen wir nach dem Rest Haven Motel von der Kearney nach links auf die Glenstone Avenue ein, die hier auch BL44 heißt. An der Glenstone befindet sich das
Best Western Route 66 Rail Haven Hotel. Hier kommt wieder Route 66 Feeling auf. Das Motel stammt aus alten 66 Zeiten. Es wird im Jahr 1938 erbaut. Bis heute wird die Route 66 Nostalgie dort gepflegt, die Übernahme durch die Best Western Kette tut dem keinen Abbruch. Der typische pfeilförmige Wegweiser nach Springfield, die schön restaurierten Zapfsäulen vor dem Eingang, der Ford Crestline aus den 50er Jahren auf dem Parkplatz.
Das Motel hat Spitzenbewertungen und bietet sich für eine Springfield-Übernachtung im Route 66 Style geradezu an.
Ein kurzer Blick auf das Wheel House und weiter geht‘s in die St. Louis (direkt am Best Western). Wir erreichen den Park Central Square, wo man sein Auto abstellen kann. Ein kurzer Spaziergang zum Gillioz Theatre, erbaut in den Mid-1920s lohnt sich. Wer in Springfield übernachtet, sollte sich das Theater-Programm ansehen, allein das Innere rechtfertigt ein Ticket.
Ab hier heißt die 66 College Street. An der Ecke College/North Grant Ave. werft mal einen Blick auf Bud‘s Tire and Wheel. Bonnie and Clyde sitzen am Steuer einer ollen 20er Jahre Karre. Drauf gemalt, versteht sich, auf die Windschutzscheibe.
Als nächstes passieren wir das Route 66 College Street Cafe. Interessant ist das Shamrock Court mit schönem Neon und ungewöhnlicher Anordnung seiner Cottages, die einen offenen Halbkreis bilden. Nur zwei Blocks weiter.
Die City 66 endet jetzt und trifft auf den Chestnut Express Way, der dritten Route 66 in Springfield. Nur nicht verzweifeln, sondern einfach nach links abbiegen. Ein kurzes Stück auf diesem Alignment – es handelt sich um den Bypass, der von 1936 bis 1970 die 66 war – und wir stehen vor dem Schild des Wishing Well Motels.
Noch ein Blick auf ein paar alte Bahnschienen mit benachbarter Antique Mall und wir haben Springfield geschafft. Was nicht so ganz ohne war, wenn man alles „mitnehmen“ will. Um die Stadt zu verlassen folgen wir der Chestnut (BL44) nach Westen, die hinter der Interstate 44 zur MO266 wird und uns zu unseren nächsten Zielen führt.
Übernachten: