St. Louis ist so eine Stadt. Gefällt sie einem, oder eher nicht? Man kann sich streiten darüber, viele wollen eigentlich nur den „Arch“ sehen und auch mal hoch fahren. Das mag ja recht spannend sein und vielleicht kann man auch weit gucken. Wir waren nicht oben, nicht mal ganz nah dran. Grund: jede Menge Baustellen rundherum, kein Parkplatz zu kriegen, außer vielleicht in teuren, düsteren Parkhäusern. Und eigentlich hat das Ding ja nix mit unserem Thema zu tun. Mit der Route 66 nämlich. Also lassen wir ihn weg. Auch der Rest der Innenstadt kann kaum überzeugen. Aber es gibt eine Ecke in St. Louis, die uns gefallen hat. Okay, sie hat auch nichts mit der 66 zu tun, aber wir wollen sie uns trotzdem mal anschauen. Ist auch nicht weit bis dahin. Unsere Adresse für‘s Navi: 6504 Delmar Blvd, St. Louis.
„I found my thrill…“ – schon mal gehört? „… in Blueberry Hill…“ ja, nicht wahr?
Blueberry Hill
Und da fahren wir jetzt mal hin, also zum Blueberry Hill. Nachdem wir den Mississippi hinter uns gelassen haben, nehmen wir am besten die Interstates 70, 44 und 64 West. Diese verlassen wir aber recht schnell wieder – z.B. am Kingshighway Boulevard, der uns in ein paar Minuten zum Delmar Boulevard bringt. Kann sein, dass die Navis einen anders lotsen, kommt ja auch drauf an, wo man startet. Das Blueberry Hill, nichts anderes als eine Musikkneipe, allerdings größeren Ausmaßes, ist schnell erreicht. Mit ein bisschen Glück kann man gegenüber an der Straße parken, so man ein paar Quarter bei der Hand hat. Oder mal um den Block fahren, da findet sich schon was. Hier ist es bedeutend ruhiger, als im Stadtzentrum. Richtig hübsch, der Delmar Boulevard, mitten im Universitätsviertel von St. Louis. Direkt am Blueberry Hill beginnt der „Loop“, ein sechsfach Straßenblock, voll mit Kneipen, Restaurants, Geschäften aller Art, u.a. ein Riesen-Candy-Shop (Ellen liked it very very much!), Galerien etc. Eine eigene Website hat der Loop auch: Delmar Loop
Zurück zum Blueberry Hill. Mit dem Fats Domino Song hat der Laden allerdings überhaupt nichts zu tun. Er heißt nur genau so. Den Song haben sie alle gesungen: Elvis, Louis Armstrong, Johnny Hallyday, Elton John, Wladimir Putin … !!! – wie bitte? Stimmt tatsächlich – hier: klick– Ja, ja.
Das Blueberry Hill in St. Louis gibt es seit 1972 (es gibt auch Blueberry Hills in Frankfurt und Braunlage…, so ist das ja nicht). Damals war das kaum mehr als ein Schnellimbiss, aus dem sich mit den Jahren ein ordentliches Restaurant entwickelt.1985 fängt es an mit der Live Music im Elvis Room – und damit beginnt die Erfolgsgeschichte des Blueberry Hill. Der 340 Personen fassende Duck Room wird 1997 geschaffen und von niemand geringerem als Chuck Berry „eingeweiht“. Der „Father of Rock ,n‘ Roll“ – er ist der erste, der in die „Rock ,n‘ Roll Hall of Fame“ aufgenommen wird – hat seitdem über 200 monatliche Konzerte im Duck Room gegeben. Es lohnt sich, das Blueberry Hill zu besichtigen. Musik-Memorabilia überall an den Wänden, alle sind vertreten von Elvis zu den Beatles, von Louis zu den Stones. Und es gibt natürlich einen Gift Shop. T-Shirts, Hats, Caps… alles eben. Ach ja, man kann dort auch sehr gut essen.
Ein Auszug aus der Blueberry Hill Website:
The Delmar Loop has come a long way over the past 40 years. From the day Blueberry Hill opened, owner Joe Edwards knew he had to work on revitalizing the neighborhood. His creative vision, risk-taking, and civic leadership have helped transform The Loop into one of the most vibrant districts in the United States.
Joe has a dedication to historic preservation. He has renovated numerous historic buildings in The Loop, including the beautiful Tivoli Movie Theatre. He encouraged one-of-a-kind specialty shops and cultural institutions to make The Loop their home.
Joe started the non-profit St. Louis Walk of Fame over 25 years ago and now there are more than 140 brass stars and biographical plaques lining the sidewalks of The Loop. He led the way for The Loop to expand eastward when he opened The Pageant concert venue. Unique shops and restaurants have sprung up around it since then and The Loop has grown.
He envisioned a hotel that would be The Loop’s very own and opened the Moonrise Hotel. On its rooftop bar, he built the world’s largest man-made revolving moon, a sight to see. He continued to make The Loop a true 24/7 neighborhood by recently opening the 24-hour Peacock Loop Diner.
He is spearheading the Loop Trolley, a fixed-rail trolley whose tracks are currently being laid. It will link The Loop to Forest Park and two MetroLink stations.
With Blueberry Hill as its epicenter, the Delmar Loop has been designated “One of the 10 Great Streets in America” by the American Planning Association and we’re sure you can see why!
Chuck Berry‘s Statue steht übrigens gleich gegenüber.
Also warum nicht mal über den St. Louis Walk of Fame spazieren, auch da gibt‘s Sterne zum Drauftreten. Bis Hollywood haben wir ja noch einen langen Weg vor uns – als nutzen wir doch die Gelegenheit.
… und danach wenden wir uns wieder unserer Reise auf der Route 66 zu. Über 300 Meilen quer durch Missouri liegen vor uns.