Jetzt wird‘s kompliziert. Es gibt mal wieder (mindestens) zwei verschiedene Routen, die man ab St. Louis fahren kann. Die eine, verläuft über den Highway 100, die hier auch Manchester Road heißt, nach Westen und ist die „pre 1932“ Route 66. Via Manchester, und Ellisville führt die Strecke nach Gray Summit, wo sie auf die „post 1932“ Route 66 trifft. Diese „post 1932“ beginnt am Ufer des Mississippi als Chippewa Street und wird zur 366 und später zur Watson Road/366. Sie führt durch Shrewsbury, Marlborough, Webster Groves und Crestwood zur Interstate 44. Hier geht‘s nur auf der Interstate weiter, nach Westen Richtung Tulsa. Wir bleiben bis zum Exit 261 (Allenton) auf der I-44. Dort auf den Business Loop 44/Osage Street durch Pacific. Jetzt geht‘s immer an der Interstate entlang bis nach Gray Summit. Womit wir wieder an der Stelle wären, wo die beiden Alignments zusammen treffen. Alles klar? Es ist wirklich manchmal vertrackt mit den Streckenverläufen. Okay, egal, wir sind in Gray Summit und dort gibt es ein Motel zu besichtigen – das Gardenway Motel mit einem schönen Neon Schild. Genau genommen gehört es zu Villa Ridge, so heißt der nächste Ort. Das Motel liegt in etwa dazwischen. In Betrieb ist es nicht mehr. Es wurde 2014, nach gut 70 Jahren im Familienbesitz, geschlossen.
Kurz hinter dem Gardenway unterqueren wir die I-44 und fahren nun nördlich davon weiter bis zum Sunset Motel. Die „Entrance“-und „Exit“-Pfeile, sowie das Neon sind nicht zu übersehen. Auch dieses Motel ist nicht mehr oder noch nicht wieder für Gäste geöffnet, wahrscheinlich wird es zur Zeit privat genutzt. Das Haus hat zwölf Zimmer und existiert seit 1940.
Am Ortsende von Villa Ridge erwartet uns wieder ein Stück Interstate. Nächster Ort ist St. Clair, wo wir mal rausfahren, weil es dort zwei interessante Wassertürme zu sehen gibt. Auf dem einen steht „Hot“ auf dem anderen steht „Cold“.
In St. Clair fahren wir auf die North Service Road, das ist die Historic 66, die wieder parallel zur I-44 verläuft. Nächster Stopp ist Stanton. Von hier aus kann man die Meramac Caverns besichtigen, die einstmals dem recht bekannten Wildwest Outlaw Jesse James als Versteck gedient haben sollen. Deshalb gibt‘s in Stanton auch ein Jesse James Wax Museum, wo es allerhand Kitsch zum Thema zu bestaunen gäbe. Gleich nebenan steht das Antique Toy Museum, das aber seine Pforten inzwischen geschlossen hat, genau wie das benachbarte ehemalige Delta Motel, dessen letzter Zimmerpreis (26.95 and up) noch heute den Reisenden an alte Zeiten erinnert.
Letzte Station für heute ist Bourbon. Die kleine Stadt soll tatsächlich nach dem gleichnamigen hochprozentigen Getränk benannt worden sein. Auffällig wieder die beiden Wassertürme mit dem Ortsnamen drauf. Wenn es „Bourbon-Türme wären…“ dann wäre ganz Missouri sicher im Vollrausch.
Wir haben eine kurze Lunch-Pause im Circle Inn Malt Shop eingelegt, einem netten Familiendiner (172 South Old Highway 66), der seit 1955 existiert. Die Wände in einem der Räume sind mit 66 Murals bemalt. Selbst die Toilette hat ein Mural mit Tankstelle.
Als nächstes erwartet uns die „Mural City“ der 66, Cuba, Missouri. Für Freunde von diesen typischen Wandmalereien ein kleines Paradies, das wir uns im nächsten Kapitel anschauen werden.