Wer auf seiner Route 66 Reise durch das kleine Städtchen Moriarty in New Mexico kommt, sollte Sal besuchen. Man findet ihn sehr leicht, denn er hält als letzter die Fahne der Whiting Brothers Tankstellen entlang der 66 und im gesamten Südwesten hoch.
Die beiden weithin sichtbaren, gelb-roten WB Schilder sind erst kürzlich restauriert worden und erstrahlen in neuem Glanz. Nur tanken kann man dort nicht, denn Whiting Brothers als Benzinmarke gibt es schon lange nicht mehr.
Sal verkauft und repariert Reifen aller Art. Mit diesem Geschäft hält er sich über Wasser. Seit 1985 betreibt er die Tankstelle in Moriarty, die er von den Whiting Brothers erwirbt, als das Tankstellen-Business an der 66 sich immer mehr als unprofitabel erweist und sich das Ende von WB abzuzeichnen beginnt, in eigener Verantwortung. Vorher war er als WB-Angestellter in der Tankstelle tätig. Sal hat den Namen der Station nie geändert. Seine WB Station ist die letzte ihrer Art, die noch betrieben wird. Alle anderen sind längst dem Verfall preisgegeben.
Hier und da zeugen noch die alten Schilder oder deren Überreste vom Route 66 Imperium der beiden Brüder aus Arizona, die ihre ersten Tankstellen im Geburtsjahr der Mother Road, 1926, entlang den Straßen des Südwestens errichten. Schwerpunkt ist natürlich die Route 66, auf der der Hauptverkehr Richtung Westen rollt. Schon bald werden die Tankstellen um Motels (Whiting Bros. Motor Inns), Cafes und Souvenirläden erweitert, die Geschäfte gehen bestens. Aber selbst solch einstmals profitable Unternehmen überstehen den Niedergang der 66 nicht, der durch den Bau der Interstates eingeleitet wird.
Übrig geblieben ist die Station in Moriarty und Sal Lucero, der uns gern seine Geschichte erzählt hat und jeden Route 66 Reisenden herzlich begrüßt – auch wenn er keine Reifenpanne hat.