Edmond, Oklahoma City, Bethany, Yukon – Find Your Way

Als East 2nd Street führt die Route 66 weiter Richtung Westen. Sie quert die Interstate 35, wo auf der linken Seite ein großes, weißes Kreuz der Life Church Community ins Auge fällt.

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Hier endet offiziell die OK66. Und jetzt wird‘s wieder kompliziert, es gibt zwei Möglichkeiten, Oklahoma City auf der ehemaligen 66 zu durchfahren.


Die erste:

Man fährt weiter geradeaus auf der 2nd/US77 in den Ortskern von Edmond. An der Ecke Broadway bitte links abbiegen (das ist immer noch die US77). Weiter bis zur Ausfahrt Kelley Street, dort nach Süden auf eben diese Kelley. Knapp fünf Meilen sind es bis zur I-44. Die nehmen wir Richtung Westen, aber nur ganz kurz bis zur nächsten Ausfahrt Lincoln Blvd (also von Exit 128B bis Exit 128A). Die Lincoln führt uns direkt zum Oklahoma State Capitol. Wer Zeit und Lust hat, sollte sich das Capitol anschauen. Von dort geht es auf die 23rd Street West, der man bis zur May Avenue folgt. Dort rechts abbiegen und eine Meile bis zur I-44, die man kreuzt und sofort auf die NW39th Street nach links abbiegt. Jetzt immer den Route 66 Schildern folgen (die 39th ist die 66). Diese Version der Strecke war über lange Jahre (1926-1954) die Hauptroute der 66. Allerdings gibt es kaum noch Sehenswertes aus alten Tagen entlang dieser Route.

Deshalb nehmen wir die zweite Möglichkeit, die „Beltline Option“. Diese „Alt66“ (Alternative 66) führte den 66 Verkehr zwischen 1931 und 1953 um die Innenstadt von OKC herum. Entlang dieser Strecke gibt es noch etwas Route 66 Feeling in Form einiger Motels und Tankstellen.

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Dazu fahren wir von der oben erwähnten Kelley Street nach rechts auf die Britton Road, dann nach links auf die Western Ave, die uns in südlicher Richtung wieder auf die 23rd Street bringt. Dort wieder rechts ab nach Westen bis zur May Ave. Hier treffen sich die beiden Routen. Weiter geht es, wie oben geschildert – bis zur I-44, dort links auf die NW39th.

An der Britton Road fällt vor allem der Owl Court ins Auge. Erbaut im Jahr 1940, handelt es sich um die beliebte Kombination aus Tankstelle, Reparaturwerkstatt, Café und Motel. Das Motel ist arg verfallen. Das kleine Bürogebäude, in dem auch die Tankstelle untergebracht war, soll seit etwa 2004 von John Dunning, dem Besitzer des gleich gegenüber gelegenen Western Trails Trading Post restauriert werden. Fertig geworden ist er damit wohl noch nicht, ob es jemals dazu kommen wird, steht in den Sternen. Die kleine Anlage ist aber unbedingt einen Fotostopp wert.

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Vorbei geht es am Will Rogers Theatre – Will Rogers … wir erinnern uns – gelegen an der Western Avenue, bis zur Giant Milk Bottle, die an der Classen Street (ein Alignment der 66 zwischen 1926 und 1930) die Liebhaber des weißen Getränks erfreut. Drumherum ein paar Geschäfte, teilweise „out of business“, darunter ein Plattenladen, der auch schon bessere Zeiten gesehen hat.

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Wie immer in den Großstädten sind die Streckenführungen kompliziert, aber mit Jerry‘s EZ Guide leicht machbar. Jerry hat uns bei unserem Besuch bei ihm in Chandler, die hier geschilderte Route in unser EZ66 Exemplar eingetragen bzw. markiert. Und auch ausdrücklich empfohlen.

OKC, die Hauptstadt des Bundesstaates, ist das Ergebnis des Oklahoma Land Run. Als im Jahr 1889 die US Regierung das Gebiet für die Besiedlung frei gibt, machen sich tausende von Glücksrittern auf, die Gegend um das heutige Oklahoma City in Besitz zu nehmen. Eigentlich dringen die Siedler damit in Indianerland ein, denn knapp 60 Jahre vorher werden diverse Indianerstämme, darunter die Cherokees, Creek und Seminoles durch den sogenannten Removal Act von 1830 gezwungen, ihre ursprünglichen Stammesgebiete zu verlassen und nach Oklahoma umzusiedeln. Die weißen Siedler schert das gegen Ende des 19. Jahrhunderts wenig. OKC wächst und gedeiht, im Jahr 1910 wird die inzwischen auf gut 60.000 Einwohner angewachsene Gemeinde zur Hauptstadt des Staates erklärt. Später, schon zu Zeiten der Route 66, wird Öl gefunden und der Grundstein für die heute noch wichtigste Industrie des Landes gelegt. Die Route 66 bringt weiteren Auftrieb in Form der üblichen Einrichtungen (Hotels, Garagen, Tankstellen und sonstige Servicebetriebe). Heute ist, wie schon oben gesagt, nicht mehr viel an 66 Remains vorhanden, eigentlich schade, denn es gab viele davon in der Stadt.

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Zurück zu unserer Route. Wir befinden uns auf dem NW39th Expressway, der uns in Gestalt der alten Route 66 nach Bethany führt. Wir passieren das Western Motel mit einem weiteren schönen Neon. Achtung: Nachdem wir die Kreuzung mit der North Council Road passiert haben, biegen wir am DRITTEN Abzweig auf den Overholser Drive ein. Vor uns liegt die Lake Overholser Bridge, eine Eisenbrücke aus dem Jahr 1924, die die Route 66 über den North Canadian River trägt. Seit 2011 ist sie wieder für den Verkehr frei gegeben. Man kann ganz bequem am Flussufer links vor der Brücke parken und sich in Ruhe dort umsehen. Weiter geht‘s über die Brücke und auf dem Overholser Drive am gleichnamigen See entlang bis sich die Straße Y-mäßig teilt. Wir nehmen die rechte Seite auf die NE36th Street, der wir bis zur Sara Road folgen. Dort rechts abbiegen. Ein paar hundert Meter und wir sind wieder auf der OK66, auf der wir nach links einschwenken, um nach knapp drei Meilen Yukon zu erreichen.

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Die „Skyline“ von Yukon dominiert eine riesige Getreidemühle komplett mit Grain Elevator und Silos. Yukon‘s Best Flour steht in großen Lettern drauf. Erbaut wird sie zwischen 1900 und 1902 von John F. Kroutil. Die Yukon Mill & Grain Company operiert lange als Familienunternehmen der Kroutils und der angeheirateten Familie Dobry. In den 1930er Jahren trennen sich die Wege, die Dobrys gründen gleich gegenüber ihr eigenes Unternehmen. Bald übernehmen größere Firmen die traditionsreichen Getreidemühlen, die über lange Zeit ihre Produkte sogar ins überseeische Ausland exportieren.

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Gleich nebenan dämmert das Gebäude des ehemaligen Oklahoma Railway Company Depot Yukon hinter schiefen Zäunen vor sich hin. Der kleine Bahnhof war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Teil eines Eisenbahnsystems, das die umliegenden kleinen Städte mit OKC verband. Heute dient es nur noch als Lagerhaus. Und wer hungrig ist, der ruft am besten Fat Elvis an, die Burger kommen frei Haus.

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Yukon selbst geht auf eine Stadtgründung im Jahre 1891 zurück, als ein Cowboy namens Spencer auf die Idee kommt, an dieser Stelle eine Siedlung zu errichten. Er benennt sie nach dem Yukon Territory in Kanada, wo damals ein mächtiger Goldrausch im Gange ist. Gold kommt hier in Oklahoma nur in Form der so gefärbten Getreideähren vor. Aber das Geschäft mit dem Getreideanbau läuft sehr gut, so dass die Stadt sogar für Einwanderer attraktiv wird. Die kommen auch und zwar aus dem damaligen Böhmen. Bis heute gibt es eine recht starke Tschechische Gemeinde in Yukon, die der Stadt schon sehr früh den Beinamen Czech Capital of Oklahoma eingetragen hat.

Für Freunde von Murals gibt es an der Kreuzung Main (Route 66) und 4th Street ein schönes Mauergemälde zu sehen, das an den berühmten Chisholm Trail, über den zu Zeiten des Wilden Westens die Cowboys ihre Rinderherden von Texas nach Abilene in Kansas getrieben haben, erinnert. Ein selten gesehenes Standard Oil Gasoline Schild komplettiert das Route 66 Feeling in Yukon.

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Und damit wir wissen, wie es weiter geht …

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