Nachdem wir Williamsville verlassen haben, nehmen wir Kurs auf die Hauptstadt von Illinois. Bis Springfield sind es nur wenige Meilen, die wir zuerst auf der West Outer Road, dann auf der I-55 Business zurücklegen. Die Interstate lassen wir gerne links liegen. Wir wollen ja der alten 66 Straßenführung folgen. Es geht durch das kleine Städtchen Sherman und dann sind wir bereits in Springfield, wo wir uns etwas gründlicher umschauen wollen. Die Hauptstadt des Staates Illinois hat ca. 120.000 Einwohner. Dementsprechend ist mit etwas mehr Verkehr zu rechnen. Die 66 ist recht gut ausgeschildert. Nach der kürzlich von uns passierten Stadt Lincoln kommen die Fans des populären US Präsidenten in Springfield noch einmal auf ihre Kosten. Abe Lincoln ist in der Stadt begraben. Zusammen mit dem größten Teil seiner Familie. Man findet die Gräber auf dem Oak Ridge Cemetery. Grab ist ziemlich untertrieben, das Ganze ist ein richtiges Monument. Also, wer sich für amerikanische Geschichte interessiert, sollte hinfahren. Springfield hat‘s mit Präsidenten. Barrack Obama hat auf den Stufen des State Capitols, das man sich auch mal anschauen sollte, seine Kandidatur für das Amt bekannt gegeben. Das war im Jahr 2007.
Zurück zur Route 66. Die Sehenswürdigkeiten der alten Straße können zwar nicht mit der historischen Urgewalt Lincolns und Obamas mithalten, aber man sollte trotzdem mal hinschauen. Oder sich eine Lunchpause im Cozy Drive In gönnen, womit wir schon an unserer ersten Station angelangt wären.
“In Muskogee, Oklahoma, I saw an unusual sandwich called “corn-dog.” This sandwich was a wiener baked in cornbread. The corn-dog was very good, but took too long to prepare. The problem was how to cover a hotdog with batter and cook it in a short time.
In the fall of 1941, I told this story to a fellow student at Knox College whose father was in the bakery business, and then gave it no further thought.
Five years later while in the Air Force stationed at Amarillo Airfield, I received a letter from my fellow student, Don Strand. To my surprise he had developed a mix that would stick on a wiener while being french-fried. He wondered if he could send some down that I could try in Amarillo. Having plenty of spare time, I said ‘yes.’
Using cocktail forks for sticks, the U.S.O kitchen in which to experiment, we made a very tasty hotdog on a stick, that we called a “crusty cur.” They became very popular both at the U.S.O. in town, and at the P.X. on the airfield. My friend continued to send mix and we continued to sell thousands of crusty curs until I was discharged – honorably – in the spring of 1946.
We decided to sell them that spring. My wife did not like the name “crusty curs.” Through trial and error and discarding dozens of names, we finally decided on the name “Cozy Dogs.”
Cozy Dogs were officially Launched at the Lake Springfield Beach House on June 16th, 1946.”
This story was told by Ed Waldmire Jr. to his son Bob, during an “interview” on January 30th, 1959.
So, und jetzt wisst Ihr, was ein Cozy Dog ist. Die Dinger gibt‘s heute noch in diesem echten Route 66 Diner und sie schmecken richtig gut. Ellen hat‘s ausprobiert. Das Cozy Dog in der 2935 So. Sixth Street ist immer noch im Besitz der Waldmire-Familie, Josh, Eddie, Tony und Nick, die Enkel des Cozy Dog Erfinders Ed Waldmire betreiben den Diner weiterhin. Und so sieht ein Cozy Dog aus: Das Chili daneben war auch sehr gut und scharf. :-)
Von hier ist man in fünf Minuten an der Wabash Avenue, wo uns bei Lauterbachs Tire and Auto Service unser dritter Muffler Man der bisherigen Reise erwartet. Riesig steht er da vor der Autowerkstatt, der Lauterbach Giant und hält die Stars and Stripes in der Hand.
Leider ist in Springfield ein weiteres Route 66 Relikt der Abrissbirne zum Opfer gefallen und zwar erst kürzlich. Wir haben das Bel Aire Motel, das nicht weit entfernt vom Cozy Dog stand, noch erlebt, deshalb gibt es hier Bilder davon. Der „Sputnik“ und das Neon des Motels sind erhalten geblieben und sollen renoviert werden. Was danach damit geschieht, ist wohl noch nicht entschieden.
Sehenswert ist das Schild des Pioneer Motels in der North Peoria Street, die ein Teil der Route 66 ist. Ein weiteres Relikt aus den alten, besseren Zeiten.
Und schließlich sollte Euch der Weg noch zu O‘Sheas Route 66 Museum an der 9th. 2075 Peoria Rd. führen. Wobei das eigentlich nicht mehr viel bringt, denn das Museum ist nach dem Tod des Gründers Bill O‘Shea im Jahre 2012 geschlossen worden. Die Familie hat immer noch nicht entschieden, was daraus werden soll. Weiter betreiben oder verkaufen. Wie auch immer, momentan kann man halt nur über den Zaun gucken. Ein Teil des Museums, die von O‘Shea restaurierte Mahan Gas Station, wurde kürzlich von einem in Springfield ansässigen Geschäftsmann erworben und soll zu dessen Besitz, ebenfalls an der 66 gelegen, umgezogen und der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden. We will see.
Wer jetzt noch Lust hat auf ein wenig Spurensuche, der kann sich auf den Weg zur Snake Bridge machen, die an einem alten Route 66 Alignment, der Old Chatham Road, liegt. Heute ist das eine Sackgasse, die an der Brücke über den Lick Creek endet. Um hinzukommen verlässt man die 4 (South Veterans Parkway) an der Woodside Road, fährt ein Stück nach Osten und biegt scharf rechts auf die Old Chatham Road ein. Nach ein paar hundert Metern erreicht man die Brücke. Hier ein paar Bilder davon.
Damit wäre unsere kleine Route 66 Tour durch Springfield beendet und wir können uns auf den nächsten Abschnitt begeben. Aber das wird jetzt gar nicht so einfach, haben wir doch die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten. Aber da wir gründlich sein wollen, werden wir uns beide Route 66 Varianten anschauen. Im nächsten Kapitel.
Essen und Trinken: